19.03.2021
Landgard Award für Kathrin Aberle-Biewener, Tobias van Leuven, Theo Germes und Bernd Freese
Branchenehrung für verdiente Mitglieder der Erzeugergenossenschaft erstmals live auf der neuen Onlineplattform CONNECT
Onlinepremiere für den Landgard Award 2021 – erstmals hat die Erzeugergenossenschaft heute verdiente Mitglieder und engagierten Branchennachwuchs im Rahmen eines interaktiven Live-Events auf der Onlineplattform CONNECT ausgezeichnet. Gemeinsam mit Carsten Bönig (Vorstand Landgard eG), Karl Voges (Vorstand Landgard eG), Johannes Kronenberg (Geschäftsführer Landgard Blumen & Pflanzen) und Dr. Svea Pacyna-Schürheck (Geschäftsführerin Landgard Obst & Gemüse und Nachhaltigkeitsverantwortliche) gratulierte Moderatorin und Nachhaltigkeitsbotschafterin Fernanda Brandão der Preisträgerin Kathrin Aberle-Biewener (Nachwuchspreis Obst & Gemüse) und den Preisträgern Tobias van Leuven (Nachwuchspreis Blumen & Pflanzen), Theo Germes (Erzeuger des Jahres Obst & Gemüse) sowie Bernd Freese (Erzeuger des Jahres Blumen & Pflanzen).
Engagierte und ideenreiche Betriebe sind das Rückgrat, das die Grüne Branche stark macht – das haben gerade die vergangenen Monate nochmals deutlich gezeigt. Umso wichtiger war es Landgard, auch in diesem Jahr verdiente Mitglieder und vielversprechenden Branchennachwuchs mit dem Landgard Award auszuzeichnen. Seit 2017 vergibt die Erzeugergenossenschaft zum Saisonstart die Preise als „Erzeuger*in des Jahres“ und „Nachwuchserzeuger*in“ in den Sparten „Blumen & Pflanzen“ sowie „Obst & Gemüse“. Die Auszeichnung als „Erzeuger*in des Jahres“ geht an Betriebsinhaber*innen, die in besonderer Weise durch eine zukunfts- und kundenorientierte Ausrichtung ihrer Betriebe und der Branche auf sich aufmerksam gemacht haben. Der Landgard Nachwuchs-Award ehrt als Anerkennungspreis junge Betriebsinhaber*innen, die als Nachfolger*in in einem bestehenden Betrieb erfolgreich die Weichen neu gestellt und das Unternehmen damit zukunftsfähig am Markt positioniert haben oder neu am Markt gestartet sind.
Nachwuchspreis Obst & Gemüse: Kathrin Aberle-Biewener
Zum Auftakt des heutigen Live-Events wurde Kathrin Aberle-Biewener aus dem Teutoburger Wald mit dem Nachwuchs-Award in der Kategorie „Obst & Gemüse“ ausgezeichnet. Die 35-Jährige leitet seit zwei Jahren gemeinsam mit ihrem Vater als Mitgesellschafterin die Biewener KG. Sie ist dabei vor allem für den Gemüseanbau im Freiland mit einem Umsatzvolumen von aktuell rund 2,7 Millionen Euro jährlich verantwortlich. „Eine sehr beeindruckende junge Betriebsinhaberin, gelernte Gärtnerin der Fachrichtung Gemüsebau und Mutter eines Sohnes. Sie und ihre gesamte Familie sind ein sehr herzliches, starkes und zielstrebiges Team. Der Besuch in Melle war wirklich inspirierend“, berichtet Moderatorin Fernanda Brandão, die alle Preisträger und die Gewinnerin vorab gemeinsam mit einem Kamerateam besucht hatte, um die Landgard Awards zu überreichen und zugleich vor Ort mehr über die Ausgezeichneten zu erfahren.
Seit vier Generationen baut die Familie Biewener im niedersächsischen Melle u.a. Blumenkohl, Brokkoli, Eissalat, Feldsalat, Rucola und Pflücksalate auf hohem Niveau an. Als Winterkulturen ergänzen Weiß- und Rotkohl, Knollensellerie und Steckrüben das Sortiment, das vorrangig über Landgard Nord vermarktet wird. „Als junge Betriebsleiterin hat es sich Kathrin Aberle-Biewener dabei vor allem zum Ziel gesetzt, frische, regionale Ware nur in allerhöchster Qualität für unsere Kunden anzubauen – dies alles immer im Einklang mit der Umwelt und mit Ausrichtung für die nächsten Generationen“, verrät Laudatorin Dr. Svea Pacyna-Schürheck. „Möglich wird das durch umfassendes Produkt-Know-how und den Einsatz modernster Kulturtechniken im Freilandanbau.“ Dazu investiert die junge Betriebsleiterin gemeinsam mit ihren Eltern auch weiter in die Zukunft des Familienbetriebs. So werden z.B. in einer eigenen Aufbereitungs- und Packhalle Feldsalat und Rucola mit modernen technischen Anlagen direkt vor Ort erntefrisch für den Handel abgepackt. Ebenso wichtig wie die Zufriedenheit der Kund*innen ist Kathrin Aberle-Biewener aber auch, dass Mitarbeiter*innen und Saisonkräfte auf dem Familienbetrieb optimale Arbeits- und Wohnbedingungen vorfinden. Als Ansprechpartnerin steht sie ihren elf festangestellten Mitarbeiter*innen und bis zu 40 Erntehelfer*innen immer zur Seite – auch wenn es sich um persönliche Sorgen handeln sollte.
Nachwuchspreis Blumen & Pflanzen: Tobias van Leuven
Der Junior-Award in der Kategorie „Blumen & Pflanzen“ geht in diesem Jahr an den jungen Familienvater Tobias von Leuven. Seit 2017 leitet er in dritter Generation den Gartenbaubetrieb van Leuven in Geldern gemeinsam mit seinem Vater. Dabei hat Tobias van Leuven bereits früh die Hauptverantwortung für den Produktionsbetrieb übernommen, während sich sein Vater Johannes vor allem der Züchtung widmet.
Auf einer Fläche von rund neun Hektar hat sich der Gartenbaubetrieb van Leuven als Hauptkulturen im Herbst auf verschiedene Heidepflanzen (Callunen, Eriken, Daboecien) mit dem Schwerpunkt auf Callunen „Gardengirls®“ spezialisiert. Im Frühjahr ergänzt ein breites Sortiment an Beetpflanzen wie z.B. Bellis, Verbenen, Sanvitalien, Helianthus oder Dianthus das Portfolio. Um den Pflanzen optimale Kulturbedingungen zu bieten, wurde die Fläche unter Glas im Winter 2019/2020 auf Initiative von Tobias van Leuven noch einmal um 6.000 m² nach modernstem Standard erweitert. So stehen dem Junior-Award-Gewinner und seinem Team heute insgesamt 23.500 m² Gewächshäuser und 4.800 m² mit Folie zur Verfügung.
„Unser Preisträger legt Wert auf einen modernen und gut organisierten Betrieb, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei möglichst angenehmen Bedingungen effizient arbeiten können“, so Laudator Johannes Kronenberg, Geschäftsführer bei Landgard Blumen & Pflanzen. „Auch die Pflanzen sollen optimale Bedingungen vorfinden, um zu gedeihen. Er probiert daher immer wieder Neues aus, um die Produktion zu verbessern und führt aktuell z.B. Anzuchtversuche mit Pflanzen in torfreduziertem Substrat durch.“ Daneben setzt Tobias van Leuven auf den Einsatz moderner Technik wie z.B. einen Pflanzroboter. Als Nachwuchserzeuger, der schon früh Verantwortung übernommen hat, verfolgt er engagiert sein Ziel, das Familienunternehmen zukunftsgerichtet aufzustellen – und das auch schon mit Blick auf die nächste Generation. Denn Sohn Tammo, der im Oktober 2020 geboren wurde, begleitet seinen Vater bereits zwei Tage in der Woche bei der Arbeit im Betrieb.
Erzeuger des Jahres Obst & Gemüse: Theo Germes
Für seinen jahrzehntelangen unermüdlichen Einsatz für den Gartenbau wurde Theo Germes heute mit dem Landgard Award als „Erzeuger des Jahres Obst & Gemüse“ ausgezeichnet. „Theo Germes hat sich in höchstem Maß um die genossenschaftliche Idee verdient gemacht“, betont Landgard-Vorstand Karl Voges. „Er ist ein wichtiger Teil unserer Erzeugergenossenschaft. Es war und ist mir eine persönliche Ehre und Freude, ihm den Award 2021 überreichen zu können. Herr Germes, ich freue mich auf die weiteren gemeinsamen Jahre.“
Seit 1981 setzt sich Theo Germes innerhalb der Genossenschaft für die Belange der Obst- und Gemüseproduzenten ein. Sowohl im Fachbeirat „Obst & Gemüse“ als auch von 2011 bis 2018 im Aufsichtsrat von Landgard hat er sich stets als exzellenter Vertreter – und auch Streiter – für seinen Berufsstand erwiesen. Dabei behält er immer den Blick für das Machbare und zeigt sich lösungsorientiert im Dialog mit Politik und Umweltverbänden. Diese Qualitäten bringt er auch in sein ehrenamtliches Engagement auf Landes- und Bundesebene ein, so z.B. seit 1979 im Vorstand der Ortsvereinigung Walbeck, als Mitglied im Vorstand der Kreisvereinigung, ab 2010 als Mitglied im Vorstand des Provinzialverbands, seit 2012 als Vorstandsmitglied der Bundesfachgruppe Gemüse und seit 2013 als Mitglied im Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG).
Ganz Gärtner aus Leidenschaft, leitet Theo Germes neben seinem umfangreichen ehrenamtlichen Engagement aber auch einen der produktionstechnisch führenden Gewächshausbetriebe. Auf drei Hektar baut er im niederrheinischen Walbeck vorzugsweise kleinfallende Spezialtomaten an. Innovatives Denken und Handeln sind für Theo Germes die wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Tomatenproduktion, bei der Ökologie und Ökonomie im Einklang stehen. So werden z.B. Hackschnitzel zur Beheizung genutzt und moderne Klimacomputer kommen zum Einsatz. Ebenso setzt der Landgard Award-Gewinner konsequent auf Nützlinge und biologischen Pflanzenschutz.
Erzeuger des Jahres Blumen & Pflanzen: Bernd Freese
Mit Bernd Freese ehrt Landgard einen Betriebsinhaber mit dem Landgard Award, der sich seit Jahren engagiert in Branchengremien und der Genossenschaft für mehr Nachhaltigkeit einsetzt. „Die Kategorie ‚Erzeuger des Jahres‘ zeigt die Verbindung von Tradition und modernem Gartenbau. Sie zeigt, wie wichtig die Digitalisierung der Prozesse ist. Und sie zeigt vor allem die große Bedeutung von Kooperationen und Zusammenschlüssen“, so Landgard-Vorstand Carsten Bönig. „Natürlich ist es theoretisch möglich, als Betrieb heute noch allein erfolgreich und nachhaltig zu arbeiten – zusammen ist man aber deutlich stärker.“ Als „Erzeuger des Jahres Blumen & Pflanzen“ ist Bernd Freese hierfür ein sehr gutes Beispiel. Er ist seit Jahren engagiertes Mitglied im Regionalbeirat Nord von Landgard und Gründungsmitglied bei PlusPlants, dem Zusammenschluss führender Zierpflanzenbetriebe mit nachhaltiger Ausrichtung. Außerdem gehörte er zu den ersten 15 Betrieben, die nach GlobalG.A.P. zertifiziert wurden.
Als Meinungsbildner im Norden mit fundierten Ansichten hat Bernd Freese die Auszeichnung als „Erzeuger des Jahres“ nicht nur durch sein leidenschaftliches Engagement für die Genossenschaft und seine hochwertigen Produkte mehr als verdient. Er setzt sich außerdem mit Herzblut für eine nachhaltige Produktion ein. Im Raum Westerstede/Aurich hat sich Freese Gartenbau auf einer Fläche von 30.000 m² unter Glas und ca. 70.000 m² im Freiland vor allem auf die Kultur von Hortensien spezialisiert, die saisonal durch Stauden, Herbstchrysanthemen und Weihnachtssterne ergänzt werden. Mit einer innovativen und umweltbewussten Produktion, dem Einsatz eines eigenen Blockheizkraftwerks und der Nutzung von Abwärme aus Biogasanlagen zur Erweiterung der Energieversorgung hat Bernd Freese den Familienbetrieb, der bereits seit 1950 Zierpflanzen produziert, zukunftsgerichtet aufgestellt. Dabei ist der Betrieb ein sehr gutes Beispiel, wie der Gartenbau gemeinsam dazu beitragen kann, das Nachhaltigkeitsimage der Grünen Branche zu verbessern. Nach dem Motto „Tue Gutes und redet darüber“, dient Marketing bei Bernd Freese nicht nur dem reinen Verkauf. Es ist ihm auch enorm wichtig, Verbraucher*innen und Kund*innen über nachhaltiges Engagement zu informieren. Dazu geht er auch immer wieder neue Wege, so z.B. im letzten Jahr mit virtuellen Kundentagen.
Branchentalk: Gelebte Nachhaltigkeit im Gartenbau
Beim interaktiven Live-Event auf connect.landgard.de erfuhren die Zuschauer*innen nicht nur, wer die diesjährigen Gewinner*innen des Landgard Award sind. Moderatorin Fernanda Brandão sprach im Branchentalk mit den Landgard-Experten auch darüber, wie der Gartenbau gelebte Nachhaltigkeit jeden Tag konkret umsetzt. Dazu zeigte Dr. Svea Pacyna-Schürheck, Geschäftsführerin Landgard Obst & Gemüse und Nachhaltigkeitsverantwortliche, wie sich Landgard z.B. mit dem vielbeachteten Konzept „Pflanz den Topf“ und der neuen Marke „Respect Nature“ für weniger Kunststoff und mehr Nachhaltigkeit von der Produktion bis zum Konsum daheim einsetzt. Johannes Kronenberg, Geschäftsführer Landgard Blumen & Pflanzen, verriet außerdem, dass besonders junge Betriebsinhaber*innen viele nachhaltige Ideen in den Gartenbau einbringen. Denn die Nachwuchskräfte kennen die Branche oft von klein auf, sind aber auch offen für spannende neue Techniken und Themen und verbinden so Tradition und Innovation auf optimale Weise. Dass auch ehrenamtliches Engagement ein wichtiger Teil gelebter Nachhaltigkeit im Gartenbau ist, zeigte Landgard-Vorstand Karl Voges auf. Schließlich sind gesellschaftliche Belange eine wichtige Säule der Nachhaltigkeit – nicht nur bei Landgard. Darum sei es umso wichtiger, so Landgard-Vorstand Carsten Bönig, dass sich engagierte Erzeuger*innen in Branchengremien und der Genossenschaft für mehr Nachhaltigkeit einsetzen.
Für alle, die das Live-Event verpasst haben, gibt es den Nachhaltigkeitstalk, die Verleihung des Landgard Award und die Vorstellung der Gewinner*innen auch noch einmal zum Nachschauen auf connect.landgard.de.