16.08.2023
Produktionsbetriebe im Westen blicken insgesamt positiv auf die Beerensaison 2023
Landgard-Mitglieder verzeichnen trotz schwieriger Witterung bei den meisten Beerenobst-Kulturen eine qualitativ gute Warenversorgung und freuen sich über eine gute Nachfrage und stabile Preise
Auf dem Obsthof von Erzeuger Matthias Sonntag in Wachtberg wachsen Brombeeren und Himbeeren auf rund sieben Hektar unter Regenkappen oder in Folientunneln heran. „Dadurch können wir auch bei langanhaltendem Regen, wie in den letzten Wochen, den Handel zuverlässig jeden Tag mit frischem Beerenobst versorgen und können zugleich den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich verringern“, so Matthias Sonntag. „Am Ende müssen die Früchte heute immer gleich mehreren Anforderungen gerecht werden. Der Handel wünscht sich eine lange Haltbarkeit. Wir brauchen große Früchte, die sich gut ernten lassen. Und für die Verbraucher müssen die Beeren vor allem lecker schmecken.“ Bis Ende August läuft auf dem Obsthof von Matthias Sonntag die Beerenobst-Ernte noch auf Hochtouren, von spätgesetzten Himbeerkulturen erntet er kleinere Mengen auch noch bis zum ersten Frost. „Mit der Himbeersaison bin ich bisher insgesamt ausgesprochen zufrieden, die Qualitäten und der Ertrag sind sehr gut“, erklärt der Obsterzeuger. Bei den frühen Brombeer-Sorten führte ein Frost in der Vorblütephase zu Ertragseinbußen, weil weniger befruchtete Blüten ausgebildet wurden. „Die Qualität ist auch hier gut, wir rechnen aber mit einer eher mäßigen Erntemenge“, so Sonntag. „Die Nachfrage der Verbraucher*innen nach regionalem Beerenobst war angesichts der lange kühleren Witterung zwar etwas verhalten. Wir erzielen aber stabile Preise für unsere Produkte, was angesichts der jährlich steigenden Lohnkosten gerade bei arbeitsintensiven Kulturen wie dem Beerenobst sehr wichtig ist.“
Insgesamt positiv fällt auch das Zwischenfazit von Landgard-Mitglied Daniel Schäfer für die bisherige Johannisbeersaison aus: „Unsere frühe Johannisbeersorte haben wir von Mitte Juni bis Anfang Juli geerntet. Hier sind die Erträge unter anderem durch das schlechte Blühwetters im Frühjahr leider etwas geringer ausgefallen. Die späten Kulturen, die wir von Anfang bis Ende Juli geerntet haben, waren dann aber gut, so dass wir den Handel insgesamt bis in den Herbst zuverlässig mit Johannisbeeren in guter Qualität und einer zufriedenstellenden Gesamtmenge versorgen können.“ Auf dem Hof Alte Burg in Birresdorf baut Daniel Schäfer u.a. auf knapp 29 Hektar Johannisbeeren an, die durch Netze und teilweise durch Foliendächer vor der Witterung geschützt sind. Begonnen hat die Familie Schäfer mit dem Johannisbeeranbau vor rund zwölf Jahren und hat ihn seitdem kontinuierlich ausgebaut. „Die Johannisbeere passt hervorragend in unseren Obstbau-Betrieb, da sie sich gut mit unserer Hauptkultur, den Erdbeeren, ergänzt“, erzählt Daniel Schäfer. Direkt nach der Ernte werden die Beeren bei kontrollierter Raumtemperatur gelagert, um eine optimale Produktqualität und Frische bis in den Handel sicherzustellen. Von den Vorzügen des Beerenobstes für Verbraucher*innen ist Erzeuger Daniel Schäfer absolut überzeugt, wünscht sich aber mitunter eine höhere Wertschätzung: „Schließlich haben wir hier tolle Produkte, in die wir viel Arbeit, Energie und Herzblut stecken.“
Wer noch Inspirationen zur Verwendung von frischen Himbeeren, Brombeeren oder Johannisbeeren sucht, der schaut am besten auch mal auf der Website von „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“ vorbei. In der Ideenküche unter www.1000gutegruende.de/tag/ideenkueche/ finden sich immer wieder neue Rezeptideen für leckere Kuchen und andere Gerichte mit frischem Beerenobst.