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Obstanbaubetriebe im Westen blicken insgesamt positiv auf die Apfelsaison 2023
Während sich die Ernte der späten Apfelsorten dem Ende zuneigt, ziehen die Landgard-Mitgliedsbetriebe im Westen insgesamt ein positives Fazit für die Apfelsaison 2023. „Die Qualitäten sind sehr gut und die Früchte sind schön gefärbt, stabil und damit auch gut lagerfähig. Durch das kalte Frühjahr haben sich Blüte, Befruchtungsphase und Wachstum der Früchte zwar etwas verzögert, so dass die Saison rund sieben bis zehn Tage später gestartet ist als im Vorjahr. Die Anbaubedingungen für Äpfel waren in diesem Jahr im Westen jedoch insgesamt gut und bis auf einige regionale Hageleinschläge im Mai sind wir von Wetterkapriolen und anhaltender Hitze weitestgehend verschont geblieben. Nur beim Elstar verzeichnen wir im Westen aufgrund von Alternanz etwas geringere Erträge als in den letzten Jahren“, fasst Arthur Heinze, Vertriebsleiter Obst bei der Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, das Apfeljahr 2023 zusammen. Die Landgard-Mitglieder im Westen bauen auf insgesamt 440 Hektar Äpfel an, Kerngebiete sind die Region Meckenheim und der Grafschafter Raum.
Im Handel sind Äpfel aus regionalem Anbau weiterhin sehr gefragt, so der Vertriebsexperte. Besonders Sorten mit hohem Crunch-Anteil würden immer beliebter. Um die Nachfrage nach Äpfel aus Deutschland auch in Zukunft weiter zuverlässig bedienen zu können, setzt sich Landgard gemeinsam mit den Mitgliedsbetrieben für ein langfristig auskömmliches Preisniveau ein, das die Steigerung der Produktionskosten der letzten Jahre auffängt.
Philip Wißkirchen vom Kernobstbetrieb K&P Wißkirchen GbR aus Meckenheim
Wie wichtig das ist, betont auch Philip Wißkirchen vom Kernobstbetrieb K&P Wißkirchen GbR in Meckenheim: „Anders als bei anderen Lebensmitteln sind im letzten Jahr die Preise für Äpfel nicht gestiegen – unsere Kosten aber natürlich umso mehr. In diesem Jahr hat sich das etwas angeglichen. Es freut mich, dass unser Produkt nun wieder mehr wertgeschätzt wird. Denn das, was wir hier produzieren, ist viel mehr als ‚nur ein Apfel‘. In jeder einzelnen Frucht steckt ganz viel Handarbeit, Herzblut und auch unternehmerisches Risiko.“
Gemeinsam mit einem 25-köpfigen Team baut Philip Wißkirchen auf dem Kernobstbetrieb seiner Familie in dritter Generation rund 32 Hektar Äpfel und vier Hektar Birnen an. Dabei setzt er bewusst auf ein breites Sortenspektrum und hat in den letzten Jahren z.B. den Anbau von Wellant schrittweise ausgebaut. „An dieser Sorte mag ich besonders, dass sie kein Standard-Apfel ist“, erklärt der Obstbauer. „Der Wellant ist anspruchsvoll im Anbau und hat auch einen etwas geringeren Ertrag als andere Sorten. Dafür belohnt er die Mehrarbeit mit einem tollen Geschmack und ganz besonderem Aroma und ist sogar für viele Apfelallergiker geeignet.“
Um die Produktion klimafreundlicher zu gestalten und die Kulturen noch besser gegen Wetterextreme zu schützen, hat die Familie Wißkirchen in den vergangenen Jahren kontinuierlich in neue Technik investiert. So wurde der Hagelschutz verbessert und eine moderne teilautomatisierte Sortieranlage mit Wasserentleerung angeschafft. Die Kühlhäuser werden über Photovoltaikanlagen mit grünem Strom versorgt und sollen in naher Zukunft auf umweltfreundlichere CO2-Kühlung umgestellt werden. Gemeinsam mit anderen Obstbauern aus der Region hat das Familienunternehmen außerdem zwei große Wasserreservoire für eine zuverlässige und ressourcenschonende Bewässerung der Kulturen gebaut. „Langfristig wird sich das für den gesamte Kernobstanbau hier in der Gegend bezahlt machen. Was gibt es schließlich schöneres für Verbraucher als einen Apfel aus der Region, der umwelt- und ressourcenschonend angebaut und reif gepflückt wird und auf kurzem Weg in den Handel kommt“, so Philip Wißkirchen.